Mein.Tolk-Blog

29 November 2005

RedensArten

Dieter E. Zimmer
RedensArten – Über Trends und Tollheiten im neudeutschen Sprachgebrauch
Wilhelm Heyne Verlag, München, 1996
ISBN 3 453 09581 2

Dieter E. Zimmer unterzieht unseren modernen Sprachgebrauch einer ebenso fundierten wie witzigen Kritik
Vom Beamtendeutsch zum pseudowissenschaftlichen Jargon, von der nonkonformistischen Jugendsprache über die aufgeblasene Sprache des Kulturbetriebs bis zum unverständlichen Politikerdeutsch spürt er jedem sprachlichen Modetrend unbestechlich nach.
RedensArten ist eine Absage an Schwulst und Schmus und zugleich ein amüsantes Plädoyer für einen bewussten und wirklichkeitsgetreuen Sprachgebrauch.


Hier ein Auszug aus dem Kapitel Wettbewerb der Übersetzer – Die einstweilige Unentbehrlichkeit des Humantranslators. Schon allein dieses Satzes wegen ist das Buch unbedingt empfehlenswert für alle, die mit Sprache und mit dem Übertragen von Sprachen zu tun haben:

Der [Literatur-]Übersetzer kann Schlimmeres machen als Fehler. Eine fehlerlose Übersetzung gibt es nicht, und wer sich seiner Sache zu sicher ist, der ist von vornherein verloren. Der gute Übersetzer ist ein Mensch, der es fertig bringt, auch die gebräuchlichsten Wörter noch einmal im Wörterbuch nachzuschlagen, und der sein Verständnis wie seine Einfälle ständig in Zweifel zieht.

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